Die Geschichte der Stickerei
Grundsätzlich ist die Stickerei eine kunstvolle Handarbeitstechnik, zum Verzieren von Stoffen, Kleidung oder Leder. Häufig wird hierfür auch der Ausdruck Veredeln gebraucht.
Schon in China, aber auch in Indien und Ägypten war die Kunst der Stickerei bekannt und wurde hier sehr gepflegt und weiterentwickelt. Zunächst bei geometrischen Figuren begonnen, wurden dann allmählich Tier- und Menschen gestalten auf Kleidern und Vorhängen dargestellt.
Von den Assyrern kam die Stickerei schließlich zu den Griechen und Römern. Hier sind uns vor allem die prachtvollen Gewänder der Kaiser und Konsule sowie der hohen Soldaten (Tribune) bekannt.
Im Mittelalter wurde die Stickerei dann vornehmlich in den Klöstern für geistliche Gewänder und Altardecken (Paramente) gepflegt.
Im 11. Jahrhundert waren vor allem die arabischen Stickereikünstler führend. Es wurde fast ausschließlich für Geistliche oder Adlige gearbeitet. Ein deutscher Kaiserkrönungsmantel aus dieser Zeit zeugt von dem hohen Niveau der damaligen Kunstfertigkeit. Mit der geistigen Bildung gelangte auch die Stickerei in „weltliche“ Kreise. Erst in England, später auch in Burgund erreichte sie im 14. Jahrhundert ihren Höhepunkt und geriet allmählich in Vergessenheit. Mit der Industrialisierung wurden auch erste Maschinen entwickelt. Hier einige Beispiele die sogenannten Pantographen.
(Quelle: craftsy.com via Ian Collins © Ian Collins 2010)
Heute ist sie in der Mode sehr beliebt und auch für feine Tischassessoires wieder gefragt. Vor allem aber auch als Werbeträger auf Textilien ist Stickerei sehr gefragt und vor allem sehr strapazierfähig. Auf jeden Fall aber sehr edel!
Man unterscheidet verschiedene Techniken, hier nur einige davon:
Weißstickerei:
hautsächlich zum „Zeichnen“ der Wäsche gedacht und allem übrigen „Tischzeugs“ in Leinen oder Baumwolle ( deshalb auch Leinenstickerei).
In der französischen Weißstickerei herrscht der Plattstich vor, während in der englischen der durchbrechende Bindlochstich verwendet wird. In Deutschland wird heute auch die Weißstickerei industriell betrieben. Bekannt hierfür das Vogtland, besonders Plauen (Plauener Spitzen).
Kreuzstich:
Bei dieser Technik werden kleine Kreuze auf einen zählbaren Stoff gestickt. Das haben viele schon in der Schule gemacht. Für diese Technik verwendet man daher grob gewebte Stoffe mit zählbaren Löchern.
Gobelin:
Findet hautsächlich Verwendung für Wandbilder, Kissen und andere dekorative Handarbeiten. Hier wird in der Regel spezielles Stramingewebe mit Tapisserie-Stickgarn aus reiner Schurwolle bestickt. Der Gobelin Stich wird auch halber Kreuzstich genannt, das Motiv wird mit immer in gleicher Richtung verlaufenden diagonalen Überspannungen auf dem Trägermaterial vollständig bestickt, an deren Gleichmäßigkeit man die Qualität der fertigen Handarbeit erkennen kann.
Ajour - Stickerei:
Eine Stickerei, bei der mit einem Faden locker gewebte Stofffäden zusammengezogen werden, dabei entstehen Durchbrüche. Mit unterschiedlichsten Stichvarianten entstehen auch unterschiedliche Durchbrüche. Beispiele sind die Dresdner Spitze und die Ayrshire Stickerei aus Schottland. Klassische Stickereien wurden nur in weißer Farbe gestickt.
Richelieu:
Hier werden die Muster aus schönen Kanten und Löchern gestaltet. Mit einem Festonstich (auch Languetten- oder Schlingstich genannt) wird die Kantenlinie oder der Lochrand dick nachgestickt. Danach kann der Stoff der Kante oder das Lochausgeschnitten werden. Diese Art der Stickerei wurde nach dem französischen Kardinal Richelieu ( 1585 – 1642) benannt, der sie als billigeren Ersatz für die aufwendige Nadelspitze einführen ließ.
Hardanger:
Diese Art ist eine Spezielle Durchbruchsticktechnik.